Zuletzt aktualisiert am Montag, 13. Mai 2019 von grafikat
Olá, was soll ich sagen… Urlaube vergehen einfach immer viel zu schnell. Ich habe gerade meinen ersten Arbeitstag hinter mir und schon bin ich wieder mitten im Alltag angelangt.
Vor mehr als einer Woche ging es für mich und eine Freundin in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Wir mieteten uns ein niedliches Appartement im Stadtviertel Bairro Alto. Laut Google Maps sind es von der U-Bahnstation 7 Minuten zu Fuß. Was wir allerding zu damaligen Zeitpunkt nicht bedachten … in Lissabon gibt es so gut wie keine asphaltierten Straßen sondern überall Pflastersteine, wirklich überall! Schön aussehen tuen sie ja, jedoch sind sie teilweise rutschig, und fast immer holprig. Also lieber zweimal nachsehen wo man hinsteigt. Tja, so rollten wir mit einer etwas grimmigen Miene unsere Koffern rauf auf einen der 7 Hügeln. Müde von der Anreise und verschwitzt von den zurückgelegten Höhenmetern kamen wir dann trotzdem recht bald beim Appartement an. Die Unterkunft buchten wir über Booking.com (Link). Auch wenn wir einige Minuten auf den Vermieter warten mussten, verlief die Schlüsselübergabe ganz gut. Als Begrüßungsgeschenk bekamen wir eine Flasche heimischen Rotwein, der übrigens noch wartet getrunken zu werden 😀
Nach Besichtigung der einzelnen Zimmern – die wirklich genauso aussahen, wie auf den Fotos der Buchungsseite – und kurzer Verschnaufpause ging es auch schon los. Für die nächsten Tage besorgten wir uns in einem naheliegenden Supermarkt Lebensmittel für das Frühstück. So konnten wir auch gleich erste Eindrücke sammeln. Wir befanden uns direkt im Ausgehviertel – daher eine Bar nach der anderen. Da es bereits Abend war füllten sich schon langsam die Gassen. Die Partys verlagern sich hier auch gerne mal raus auf die Straßen, da die Lokale ziemlich klein sind.
Lang dauerte es nicht bis wir von einem der Servicemanager, die den vorbeigehenden Leuten ihre Speisekarten schmackhaft machen wollten, angesprochen wurde. Er versuchte es zuerst auf französisch und spanisch da er dachte, dass meine Freundin Französin und ich Spanierin wären 😀 Das war natürlich sehr amüsant. Als wir ihm verdutzt mitteilten dass wir eigentlich aus Österreich kommen musste er selber lachen. Der Plausch ist bei uns so gut angekommen, dass wir uns überreden haben lassen in seinem Lokal zu schmausen. Diese Entscheidung bereuten wir später nicht. Das Essen war super frisch und lecker! Was würde ich dafür geben nochmal diese köstlichen Garnelen zu verspeisen. Und der Hauptgang.. ein Robalo (Wolfsbarsch). Oh Gott… war das gut. Dazu gab es Gemüse und Oliven zum Naschen. Es war so gut, dass wir an unserem letzten Abend in Lissabon nochmal dort aßen. Es sei kurz erwähnt, dass wir ganze 30 Schritte vom Appartement bis zu diesem Lokal (Volta dos Sabores) zurücklegen mussten 😃 Also ihr könnt euch mit Sicherheit vorstellen, wie vorteilhaft das war.
An unserem ersten vollen Tag in Lissabon stürzten wir uns ins Zentrum der Stadt (Baixa & Chiado). Ein paar Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt befindet sich der Rossio Platz. .. Von dort aus erblickten wir bereits eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt, der Elevador de Santa Justa. Hier handelt es sich um einen Personenlift, der den Stadtteil Baixa mit dem höher gelegenen Teil Chiado verbindet. Da wir gleich vormittags mit unserer Sightseeingtour starteten war die Schlange vor dem Lift noch nicht allzu lang – Vormittag ist daher eher zu empfehlen. Ein Ticket für eine Fahrt hinauf und wieder hinunter inkl. View kostet ca. 5 Euro. Über eine Wendeltreppe gelanft man auf eine Aussichtsplattform, von der man einen fantastischen Rundumblick auf die Stadt, auf die Burg und auf den Fluss Tejo hat.
Nach der wunderschönen Aussicht und einen kurzen Abstecher zu einem Markt in Chiado und einer Kaffeepause ging es wieder mit dem Lift hinab in Richtung Castelo de São Jorge. Wir gingen alles zu Fuss, da alles sehr gut erreichbar ist. Um zur Burg zu kommen muss man jedoch einen der sieben Hügeln besteigen. Hat es nicht gerade über 34 Grad ist der Weg aber ganz angenehm zu gehen und in Windeseile ist man auch schon beim Burgareal angelangt. Um in das Areal zu kommen muss man ein Ticket kaufen (ca. 8 Euro). Man betritt einen Art Burggarten mit uralten Olivenbäumen. Hier nutzen wir den Schatten um eine kleine Pause einzulegen und genossen eine weitere Aussicht auf Lissabon und den umgebenen Tejo-Fluss. Weiter ging es dann zu den Burggemäuern und auf die Burgmauer selbst. Im Inneren befanden sich noch Ausgrabungen. Da es doch sehr heiß war machten wir noch mal einen kurzen Halt bei dem Burg-Restaurant. Hier könnten wir uns einen Sangria mit Blick auf die Ponte de 25 April Brücke.
Auf dem Rückweg ins Zentrum verköstigten wir die Blätterteigtörtchen mit Pudding names „Pasteis de Belem“, die auch sehr gut sind. Nächster Stopp war dann der botanische Garten, für den wir nur 2 Euro bezahlten. Der Garten ist besonders empfehlenswert, wenn es heiß ist. Wir genossen den Spaziergang durch den kühlen, schattigen Urwald, mit seinen Palmen, Kakteen und Agarven. In diesem Garten begann mein botanisches Herz schneller zu schlagen – und auch, wenn ich mir auf dieser Reise nicht so viel Zeit fürs Fotografieren nahm, habe ich hier sehr sehr oft auf den Auslöser gedrückt – kaum zu übersehen, oder? 🙂 Achtung… für alle Nicht-Farbblinden, hier wird es etwas grün 😀
Am zweiten Tag ging es vom Bahnhof Cais do Sodré mit dem Zug nach Belèm.
Neben dem Fluss Tejo hat man hier die Möglichkeit ganz nah an die Brücke Ponte de 25 de Abril zu kommen. Diese Brücke erinnert sehr stark an die Golden Gate Bridge in San Francisco, Kalifornien. Nicht ohne Grund – denn die beiden Brücken wurden vom selben Unternehmen gebaut. Auch die Cristo Rei Statue auf der anderen Uferseite erinnert sehr stark an die brasilianische Statue, die Cristo Redentor in Rio De Janeiro. Neben dem Denkmal der Seefahrer und Entdecker (Padrão dos Descobrimentos) kommt man bei einem Spaziergang am Flussufers zum Torre de Belèm, einem Turm, der das Erdbeben von 1755 überstanden hat. Wenn man wieder Stadt einwärts geht kommt man zu dem Hieronymitenkloster (Mosteiro dos Jerónimos) mit einem davor schön großen angelegten Park. Hier machten wir wieder kurz Halt um im Schatten Energie zu tanken 🙂
Am Weg zurück zum Appartement entschlossen wir uns spontan zu einer Tuk Tuk Tour, die uns 60 Euro zu zweit kostete. So konnten wir auch noch andere Teile der Stadt erblicken, die wir bisher noch nicht sahen bzw. wohl auch keine Zeit gehabt hätten, diese zu erkunden. Der Fahrer, ein Einheimischer, brachte uns unter anderem auch zu einem sehr schönen Aussichtpunkt im historischen Stadtviertel Alfama, der sogenannte Miradouro da Graça. Hier hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die Burg Castelo de São Jorge. Die Brücke und die Jesus Statue konnte man von hier auch wieder erblicken. Nach ein paar Anekoden des Portugiesers ging es auch schon wieder weiter. Nächster Stopp war eine Verkostung des Nationalgetränks Ginjinha – ein Likör aus Sauerkirschen. Wo genau wir hierfür Halt machten weiß ich nicht mehr. Jedenfalls stiegen wir aus dem Tuk Tuk und der Fahrer führte uns durch enge Gassen, wo gerade überall lecker gegessen wurde. Zurück in die Stadt fuhren wir an der Promenade des Tejoufers entlang, vorbei am Triumphbogen der Rua Augusta und über einen versehentlichen Umweg zurück zum Rossio Platz, von wo wir nur noch wenige Gehminuten zur Unterkunft hatten.
Am nächsten Morgen hieß es bereits wieder packen und ab zum Bahnhof zur nächsten geplanten Stadtbesichtung, und zwar Porto!
Lissabon hat uns wirklich sehr gut gefallen und ich würde aufjeden Fall wieder kommen. Die Stadt Prto ist dann aber ein anderes Kapitel… hier gibt es wie wir bereits erfahren haben geteilte Meinungen.
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